Mittwoch, 6. Mai 2020

DRESSIERTE HAUSAFFEN (Betrachtung)

Ich sah kürzlich eine Doku, in der Wissenschaftler, im Rahmen eines Experiments, in einem Affengehege einen Tisch aufstellten und darauf einen Stift, einen Schreibblock und und einen Zollstock platzierten. Dann gingen nacheinander drei Mitarbeiter des Experiments zum Tisch, nahmen den Zollstock, klappten ihn aus und hielten ihn neben sich. Dann kritzelten sie etwas auf den Schreibblock und gingen wieder. Die Affen beobachteten das Agieren der drei Wissenschaftler interessiert. Dann waren sie mit dem Tisch allein. Und tatsächlich, wagte sich der erste von ihnen zum Tisch und...machte genau das nach, was er gerade beobachtet hatte. Noch während er letztlich mit dem Stift auf dem Papier herumkritzelte, kamen zwei weitere Affen hinzu, die nun das gleiche durchführten. Schließlich waren alle Affen am Tisch und irgendwann fingen sie an, sich darum zu raufen, wer als nächstes das Prozedre absolvieren durfte. Am Ende brach das wilde Chaos aus. Wie anders doch Menschen sind, die stets kritisch den Sinn dessen hinterfragen, das sie beobachten und niemals unreflektiert, blindlings alles nachäffen. Wenn man sich aktuell so umschaut, bekommt man allerdings einen anderen Eindruck, nämlich den, daß es dressierte Hausaffen nicht nur im Gehege und/oder in der Zirkusmanege gibt. Die Frage ist doch, ob und wie lange sich das Volk von bezahlten Kanaillen einer Lobby in Geiselhaft nehmen lassen will.

Freitag, 3. Januar 2020

BÖLLERWAHNSINN (Betrachtung)

Die Böllerei, die sich ja längst nicht mehr nur auf Silvester beschränkt, hat Ausmaße angenommen, die jeden Rahmen sprengen. Das ganze Jahr über vernimmt man allenthalben Feuerwerksböllerei. Jedes noch so kleine Stadt- oder Stadtteilfest, Geschäftseröffnungen, Kundenpartys, Sportereignisse, Polterabende ect ect ect bekommen die Genehmiging für ein eigenes Feuerwerk. Zudem die wilden Böllereien, die ohne Genehmigung auch immer wieder zu vernehmen sind. Dann sind da natürlich die ebenfalls immer zahlreicher werdenden Großfeuerwerke, wie "Rhein in Flammen" das von mehreren Städten ausgerichtet wird, oder "Kölner Lichter", oder der "Japantag" in Düsseldorf, bei denen jeweils mehrere Tonnen Feuerwerk abgebrannt werden. Meine Eltern erlebten noch eine Zeit, in der nur zu Silvester Feuerwerk abgebrannt wurde und auch nur von der Stadt und einigen wohlhabenden Familien. Die einfachen Arbeiterfamilien konnten sich soetwas wie Feuerwerk gar nicht leisten, und selbst wenn, dann kauften sie für das Geld lieber Lebensmittel. Das war eine Zeit, in er die Kinder der Arbeiterfamilien Schuhe nur im Herbst und Winter und/oder an Sonn- und Feiertagen trugen, ansonsten aber Barfuß draußen herumliefen, weil das Geld für Schuhbesohlungen oder gar für neue Schuhe einfach sehr begrenzt war. Mittlerweile ist die Böllerei der Massen extrem maßlos geworden und hat auch kaum noch etwas zu tun, mit dem ursprünglichen Sinn, von dem die Meisten nicht mal mehr Ahnung haben. Die Böllerei ist zum Selbstzweck geworden, Krach schlagen, um des Krach schlagens Willen. Auch die Dimensionen der angebotenen Feuerwerksartikel nehmen Ausmaße an, die bar jeder Vernunft sind. Manche Supermärkte haben mittlerweile schon Werbeprostpektbeilagen, eigens nur für die wachsende Feuerwerkspalette. Beim Angebot von real sah ich z.B. u.a. eine Feuwerksbatterie angeboten, die 114 Sekunden braucht um abzubrennen und statt 143,-€ "nur" 99,95,-€ kostet. Nun muß man das mal reflektieren und realisieren, daß man da das Angebot erhält, rund 100,-€ in rund 2 Minuten zu verbrennen; und dies vor dem Hintergrund, daß alle 5 Sekunden ein Mensch auf der Welt den Hungertod stirbt, immer mehr Menschen verarmen und Obdachlose draußen erfrieren. Sowohl mein Herz, als auch mein Verstand lassen mich dies als PERVERS ansehen und darum mache ich diesen Wahnsinn seit einigen Jahren nicht mehr mit. Hinzu kommt natürlich auch noch der Umweltaspekt, wobei nicht nur die Giftstoffe relevant sind, die bei der Böllerei freigesetzt werden, wie Furane, Dioxin, Schwermetalle, Aluminium, Feinstaub usw, sondern auch die Vermüllung mit Plastik. Am Neujahrsmorgen sehen immer mehr Straßenzüge immer öfter aus wie Schlachtfelder, weil die Leute den ganzen Müll einfach dort liegen lassen, wo sie ihn abgebrannt bzw hingeworfen haben. Ich sah heuer, um nur mal ein Beispiel zu nennen, an einer Stelle, auf der Fläche von rund einem Quadratmeter ca. Einhundert Plastikteile, von denen die meisten Zündschnurschutzkappen waren. Verpackungen von Raketen-Sets, Standfüße von Kleinbatterien, Stabilisatoren an Flugböllern, Feuerwerkskörperverstärkungen, Raketenspitzkappen ect ect ect; alles aus Kunststoff und Millionenfach in der Natur verstreut. Als weiteren und wesentlichen Aspekt kommt das wachsende Leid hinzu, welches mit dem Böllerwahnsinn den Tieren angetan wird, insbesondere den Wildtieren und besonders den Vögeln. Jeder wahre Tierfreund, so er nun selbst ein Tier im Hause hält oder nicht, braucht da nicht besonders viel Empathie aufbringen, um zu wissen, welches Trauma die Tiere bei der Böllerei erleiden, die ihnen wie die Apocalypse vorkommen muß. Ich habe selbst mehr als einmal erlebt, wie Tiere bei einem einzigen Knall bereits in Panik geraten und habe erlebt, wie ein großer Hund sterbend auf frostiger Fahrbahn lag, weil er bei einem Böllerschlag am Neujahrstag-Abend in Panik blindlings auf die Landstraße lief und von einem PKW erfasst wurde. Wer sich im Frühling und Sommer am Gesang der Vögel erfreut, kann für deren Leid durch die Böllerei nicht blind bleiben. Ich schreibe hier diese meine Sicht der Dinge, um damit zu plakatieren, daß ich die Perversion dieser Entwicklung erkannt und persönliche Konsequenzen daraus gezogen habe.